Vorbereitung auf einen Dudelsack-Workshop

4. Pipegeflüster der Dudelsackschule | Dudelsack-Workshops

Eine gute Vorbereitung auf einen Dudelsack-Workshop ist genauso wichtig wie der Workshop selbst.
Nur wenn Du bis zum Workshop, Dein für Dich mögliches Top-Level erreicht hast, kann Dir der Lehrer dabei helfen, die Grenze auf die nächste Ebene zu überschreiten. Wir unterteilen mal die Vorbereitung in fünf Punkte:

  1. Fingertechnik
  2. Rhythmus & Musikalität
  3. Instrument
  4. Sound
  5. Ausdauer

Dudelsack Fingertechnik

Mit einer soliden Fingertechnik, fällt es dem Dudelsackspieler viel leichter, Übungen in der Gruppe mitzuspielen. Gerade beim Workshop werden in den Gruppen wichtige Fingertechniken besprochen, erklärt und geübt. Es ist von Vorteil, wenn diese Übungen schon vor dem Workshop geübt werden. Oftmals werden die Tonleitern aller Embellishments und Grace Notes hoch und runter gespielt. Diese Übungen gehören ja schon zu der Grundausbildung und sollten daher auch kein Problem darstellen – meint man. Es kommt leider vor, dass diese Grundübungen nach einer gewissen Zeit vernachlässigt werden und dann nicht mehr flüssig gespielt werden können. In der Tat ist es nicht schlau, solche Grundtechniken zu vernachlässigen, wenn man ein guter Bagpiper werden möchte. Aus vielen Gesprächen mit Lehrer-Kollegen auf unterschiedlichen Workshops, sind wir immer wieder der Meinung, dass das Trainieren der Fingertechnik, eines der wichtigsten Elemente beim Dudelsackspielen ist. Daher empfehle ich mind. 15 Minuten täglich Fingerübungen, nach einem strukturierten Plan zu Üben. Auf den Workshop bezogen, ist es absolut hilfreich, wenn man sich bis zum Workshop auf sein bestmögliches Technik-Niveau gebracht hat und dies beim Workshop noch weiter aufbauen kann. Je besser die Technik, umso mehr kann man sich auf die Tunes, die Musikalität und das Instrument konzentrieren. Die wichtigsten Fingertechnikübungen findest Du auf den Lern-DVDs der Dudelsackschule oder der Bagpipe-Tutorial App. Die Noten für alle Übungen und auch Lieder sind im Dudelsack-Lehrbuch enthalten.

Rhythmus & Musikalität beim Dudelsackspielen

Ein paar Wochen vor dem Workshop hast Du nochmals die Zeit, Dich mit den punktierten Noten und den kurzen Noten zu befassen. Rhythmus & Musikalität (Betonung) sind zwei weitere eng verknüpfte Schlüsselelemente der Dudelsackmusik. Rhythmus bedeutet auch das Zählen der Notenwerte. Dieser Baustein gibt uns Sicherheit im Taktschlag und lehrt uns alle Noten richtig auf den Taktschlag zu spielen. Ebenso lernen wir im Rhythmus wie wichtig es ist, dass man das Zählen der Notenwerte lernt und genau weiß, wie lang die einzelnen Noten gespielt werden. Nur mit dieser Erkenntnis und Fähigkeit, können wir Lieder nach ihrer richtigen Melodie spielen und erlernen.
Musikalität oder Betonung ist der weiterführende Baustein in einem musikalischen Vortrag. Nur wenn wir den Rhythmus und die richtige Länge der Noten verstanden haben, können wir die Betonung gut einbauen und der Musik einen eigenen Stempel geben. Hier und da die Note vielleicht etwas länger halten und manche Noten vielleicht etwas kürzer spielen. Wir spielen quasi mit den Notenlängen in einem perfekten Rhythmus und kitzeln die Musik aus dem Herzen über die Finger in das Instrument. An einer schönen Betonung arbeitet ein Dudelsackspieler sein ganzes Leben.

Instrument: Der Dudelsack

Unsere Bagpipe ist ein sehr pflegeintensives Instrument. Wir sollten auf viele kleine Details achten, denn jedes optimierte Detail, ist ein Schritt näher an einen gut gespielten Vortrag. Mit einem gepflegten und gut eingestellten Instrument können wir viel besser und sicherer musizieren. In Stichworten zeige ich Dir, was Du an Deinem Instrument in den Wochen vor dem Workshop verbessern kannst.

  • Ist der Bag dicht? Wenn nicht, die Ursache suchen und beheben. Eventuell einen neuen Bag einbinden.
  • Hast Du auch einen bequemen Bag? Er darf nicht zu groß und auch nicht zu klein sein.
  • Hat das Cover Antirutschpads angenäht, so das der Bag beim Spielen nicht verrutscht?
  • Sind die Wicklungen alle fest genug? Die Wicklungen in den Stocks (am Bag) sollten relativ fest gewickelt sein, so dass sich die Wicklungen beim Spielen und Stimmen der Pipe nicht mitdrehen. Die Wicklungen an den Tuning-Slides können etwas lockerer sein, so dass man die Drones mit einer Hand gut stimmen kann.
  • Ist das Ventil an der Blowpipe noch richtig dicht und lässt keine Luft entgegen deiner Blasrichtung durch? Achte auch darauf, dass deine Blowpipe, das Ventil und die Watertrap die Luft gut durch lassen.
  • Das Mundstück der Blowpipe sollte angenehm im Mund liegen. Eventuell ein ovales oder/und Gummi für die Zähne ausprobieren.
  • Die Blowpipe darf auch nicht zu lang oder zu kurz sein. Du kannst das beobachten, wenn du vor einem Spiegel spielst. Achte darauf, dass Du gerade stehst und keine Schmerzen im Nacken oder Schulterbereich hast.
  • Die Abstände der Drones, die durch die Cords fixiert werden sind auch zu beachten. Wenn die Drones zu weit gefächert sind, liegt der Schwerpunkt zu weit außerhalb des Körpers und die Pipe rutscht leichter von der Schulter. Am einfachsten kann man die Cords mit Kabelbindern befestigen. Der Abstand von KB zu KB sollte ca. 14 cm betragen.
  • Säubere deine Bagpipe hin und wieder mit einem feinen Baumwolltuch und gib ca. 1 x pro Jahr etwas Öl auf das Holz und lasse es 24 Stunden einwirken. Danach einfach abreiben.

Dies sind mal die wichtigsten Punkte, auf die Du vor dem Workshop achten sollst. Sicher wird dein Lehrer begeistert sein und Dir noch den ein oder anderen Tipp geben. Viele Infos über Maintenance und Instandhaltung findest du auch auf den Lern-DVDs oder der Bagpipe-Tutorial-App.

Sound des Dudelsacks

Nur wer sein Instrument wartet und pflegt, wird auch einen guten Sound produzieren können. Mit einem gut gestimmten Instrument kann man bei einem Auftritt nur eine Tonleiter-Abfolge spielen und es klingt bezaubernd. Wiederum spielt man mit einem schlecht gestimmten Instrument das schönste Stück, kräuseln sich die Zehennägel und die Haare stehen zu Berge. Der Sound der Bagpipe ist das A und O, das Alpha und Omega für einen schönen Auftritt und musikalischen Vortrag. In der Tat ist es wirklich nicht einfach einen Dudelsack zu stimmen aber mit Fleiß und viel Arbeit, kann man es lernen. Wie gut es am Ende wird, hängt auch vom Willen des Pipers ab. Und vor Allem auch von der eigenen Selbsteinschätzung. Kein Piper wird seinen Sound weitgehendst verbessern, wenn er meint, dass er schon klingt wir der Piper-Gott persönlich. Nur wenn man lernt hinzuhören und lernt einen wirklich guten Sound zu erkennen und zu begreifen, wird man genügend Demut entwickeln, um sich dahingehend zu verbessern, dem Sound seiner Bagpipe mächtig zu werden. Für eine gute Workshop-Vorbereitung kann man Üben, die Drones zu stimmen. Angefangen von der äußeren Tonor Drone, über die Bass Drone bis hin zur mittleren Tenor Drone. Ein steady Blowing, also einen konstanten Druck während des Spielens sind essenziell für einen guten Sound und die Fähigkeit zu stimmen. Das Stimmen einer Bagpipe ist zu komplex, als es hier in einige Zeilen zu packen. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass man damit beginnen sollte und zwar jetzt! Viele wichtige Tipps zum Stimmen findest Du auf den Lern-DVDs oder in der Bagpipe-Tutorial-App. Suche Dir auf jeden Fall einen kompetenten Lehrer, der Dir dabei hilft. Jedoch achte darauf, dass der Lehrer sein Instrument selbst gut stimmen kann.

Ausdauer | Steady Blowing

Was bringt eine gute Fingertechnik, ein gutes Instrument, die Fähigkeit, den Takt richtig zu zählen und ein guter Klang, wenn nach zwei Lieder die Luft draußen ist? Viele Piper haben leider keine Kondition. Der Mangel an Kondition zeigt jedem Lehrer auf, dass der Schüler nicht genug mit seiner Pipe Übt. Es gibt leider zu viele Practice Chanterer und zu wenig Bagpiper, Dieses Problem herrscht nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern, Nein, Weltweit. Wenn man ein guter solider Piper werden möchte, sollte man täglich eine Stunde seine Pipe spielen. Nur dann haben wir genügend Ausdauer, um die erlernte Fingertechnik entspannt auf den Chanter zu projizieren und erst dann können wir die Pipe gut stimmen. Nur wer mindestens 30min am Stück den Ton des Chanters erklingen lassen kann, hat die Kraft seine Pipe ordentlich zu stimmen und konstant, mit einem guten Steady Blowing zu spielen. Es ist immer mal ein Tag, an dem man sich die Zeit nicht nehmen möchte aber diese Tage sollten die Ausnahme sein. Nutze die Wochen vor dem Workshop, um Deine Bagpipe täglich so lange wie möglich zu spielen und bekomme damit für den Workshop genügend Power, um auch im Unterricht mithalten zu können. Du wirst die Übungen viel besser greifen und mitverfolgen können, wenn Deine Ausdauer vorhanden ist.
Du siehst, alle die genannten Punkte hängen zusammen und Eins schließt das Andere nicht aus. Die fünf Schlüssel-Punkte hängen stark verknüpft zusammen und nur wenn man an allen fünf Ebenen arbeitet, wird man zum Erfolg kommen. Nennen wir sie mal die fünf Stufen zum Erfolg. Nutze die Zeit und mache Dich an die Arbeit, denn es wird sich lohnen, wenn Du auf einmal merkst, dass nicht Du deine Bagpipe spielst, sondern eines Tages die Bagpipe Dich benutzt, um ihre feinen Klänge in die Weite zu tragen.

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Viele musikalische Grüße
Andy & Team

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