Hintergründe und Musikarten der Dudelsack Musik
2. Pipegeflüster der Dudelsackschule | Dudelsackmusik
Die folgende Ausarbeitung erstellte Kathi, eine Schülerin der Dudelsackschule.
Viele Piper fragen sich welche Musikarten gibt es denn in der Dudelsackmusik. Gibt es nur Märsche und Tänze oder vielleicht auch noch andere Taktarten? Gibt es Unterschiede bei den Märschen und Tänzen? Was ist die klassische Dudelsackmusik? Diese und viele weitere Fragen werden mit dem Bericht von Kathi beantwortet.
Vielen Dank für die tolle Arbeit und die Informationen, die Du uns mit auf den Weg gibst.
Viele Piper fragen sich welche Musikarten gibt es denn in der Dudelsackmusik. Gibt es nur Märsche und Tänze oder vielleicht auch noch andere Taktarten? Gibt es Unterschiede bei den Märschen und Tänzen? Was ist die klassische Dudelsackmusik? Diese und viele weitere Fragen werden mit dem Bericht von Kathi beantwortet.
Vielen Dank für die tolle Arbeit und die Informationen, die Du uns mit auf den Weg gibst.
March:
- Märsche können in vielen Taktarten geschrieben werden
- Die am meisten vorkommenden sind 2/4, 3/4, 4/4 und 6/8
- Das moderne Marschtempo liegt bei ca 60 – 85 bpm
- Ein March besteht meist aus 2 – 6 Teilen mit jeweils 8 Takten die wiederholt werden mit Ausnahme von 4/4 Märschen, die ohne Wiederholung gespielt werden.
- Märsche wurden erst ab dem späten 16. Jahrhundert notiert
- Mit der starken Entwicklung von Brassinstrumenten im 19. Jahrhundert wurden Märsche populär und wurden in Orchestern/Bands integriert
- Märsche kommen aus der Militärmusik und der Marching Bands
Strathspey:
- Bezeichnet einen schottischen Tanz sowie das dazugehörige Musikstück
- Kennzeichnend die strenge Rhythmik mit vielen punktierten Noten und „ Scottch snaps“
- (Sechzehntelnote gefolgt von punktierten Achteln, lombardischer Rhythmus)
- Notierung im 4/4 Takt
- Josephh MacDonald beschreibt 1760 in seiner Complete Theory oft he Scots Highland Bagpipe den punktierten Strathspey-Rhythmus als typischen Fiddle- Reel im Gegensatz zum weniger punktierten, „ runderen“ Pipe Reel
- Erst allmählich fand der Strathspey Eingang in die Pipe-Musik
- Zunächst wurden hier einfach die bekanntesten Fiddlestücke übernommen
- Erste Beispiele dafür: Monymusk; Tullochgorum und the Bridge of Perth in Donald MacDonalds Sammlungen von 1822 und 1828
- Heute übliche Geschwindigkeit 100 – 120 bpm
- In der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert entwickelte sich der Competition Type Strathspey
- Alte Strathspeys die ursprünglich 2 Parts ( 2×8 Takte) umfassten, wurden auf 4 und mehr Parts erweitert
- Strathspeys im 4/4 Takt werden wie Marches im 4/4 Takt immer ohne Wiederholung gespielt. Ein Teil hat 8 Takte.
Reel:
- Schottischer Volkstanz in 2/2 Takt ( kleines Allabreve)
- Tempo eines Reel’s beträgt ca 50 – 70 bpm
- Je nach Tune wird ein Reel auch schneller oder langsamer gespielt
- Zum Tanzen ist generell ein schnelleres Tempo erforderlich
- Seit ca dem 16. Jahrhundert ist der Reel in Schottland verbreitet
- Grundform wurde von drei oder vier Personen getanzt, die gleichzeitig eine Art Achterfigur tanzen
- Dies ist eine Tanzfigur im modernen Highland Dancing und im schottischen Country Dance
- Reel’s sind schnelle Musikstücke im 2/2 Takt
- Notierung im 4/4 Takt ist üblich jedoch nicht korrekt
- Ein Takt hat 2 Schläge von je einer halben Notendauer
- Betonung liegt auf dem 1. Und 5. Achtel eines Taktes
- Melodien bestehen weitgehend aus Achtelnoten
- Reel’s haben meist eine AABB Struktur, wobei die Teile A und B aus jeweils 4 Takten bestehen die wiederholt werden
- Ebenso 8- taktige Abschnitte ohne Wiederholung (ein Part hat 8 Takte)
- In jedem Fall ergibt sich eine Folge aus achttaktigen Abschnitten, die der Struktur des Highland Reels entspricht
Hornpipe:
- Traditionelles englisches Tanzstück
- Ursprünglich im 3/2 Takt
- Um 1760 ging es über in 2/4
- Benannt nach dem gleichnamigen alten, besonders in Wales und Schottland verbreiteten Instrument
- Das charakteristische Merkmal dieser Melodieform im 2/4 Takt ist ein Wechsel der Betonung, die normal auf dem 1. und 2. Viertel eines Taktes liegt.
- Erst um 1940 kamen Hornpipes in Mode.
- Man könnte eine Hornpipe auch als Seemannstanz bezeichnen
- Die Choreographie beim Tanz zeigt dem Zuschauer drei Matrosen, die auf dem Deck eines Schiffes ihre Arbeit verrichten
Jig:
- Lebhafter Volkstanz der gesamten britischen Inseln
- Im 16. Jahrhundert in England verbreitet, später typischer Tanz in Irland
- Im Irish Folk ist der Jig nach dem Reel die beliebteste Tune- Art
- Tanz war ursprünglich ein Solostepptanz ähnlich der Hornpipe
- Dies gilt für die dramatische Jig, Morris Jig und für die Jigs im irischen Step Dance
- Jüngere Jigs basieren auf einem Rhythmus aus zusammengesetzten Dreiertakten
- Rhythmische Grundeinheit hat die Dauer von drei Achtelnoten
- Aus diesen Grundeinheiten ergeben sich dann zweizählige (6/8, Betonungsmuster schwer-leicht) oder dreizählige Takte ( 9/8 schwer-leicht-leicht)
- Melodien bestehen überwiegend aus Achtelnoten oder aus Gruppen von Viertel- und Achtelnoten
- Andere Notenwerte kommen außer am Ende einer Phrase praktisch nicht vor
- Der Jig wird in einer Geschwindigkeit von 100 – 130 bpm gespielt.
Piobaireachd:
- Kommt aus dem gälischen und bedeutet „pipen“
- Den Piper nennte man Piobaire
- Heute beschreibt das Wort die klassische Musik für die Great Highland Bagpipe
- Erfunden im 16. Jahrhundert von den in Boreraig ansässigen MacCrimmons, Pfeifer des Clans MacLeod, auf der schottischen Insel Skye
- Aufgrund der Highland Clearances, Ende des 18. Jahrhunderts gingen viele Stücke verloren
- Heute besitzen wir noch ca 200 Tunes die zu Teil älter als 500 Jahre alt sind
- Die Musik besteht aus einem Thema (Ground/Urlar), welches in verschiedenen Abschnitten variiert wird
- Dauer kann zwischen 8 und 25 Minuten sein
- Die Musik ist in der Regel pentatonisch aufgebaut
- Die Komponisten drücken verschiedene Gefühlslagen in ihren Tunes aus
- Es wurden sowohl Märsche und Battletunes komponiert als auch Klagelieder und „Salutes“
- Da der Dudelsack keine Dynamik beim Vortrag ermöglicht, werden diese Emotionen durch Phrasierungen ausgedrückt
- Zu den Variationen gehören z.B. Urlar/Ground Doubling, Singling, Doubling, Taorluath, Crunluath und Triplings des Themas und der Variationen
- Jeder Piper sollte mal mind. einen Piobaireachd gelernt haben
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Viele musikalische Grüße
Andy & Team
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